Beech - Die Blüte der Toleranz und des Vertrauens

Die Buche ist ein Helikopter-Baum.

"Helikopter-Baum?" - das magst du dich zu Recht fragen.

Und ich sage dir: "Du hast richtig gehört: Die Buche ist ein Helikopter-Baum!"

Denn wer hat nicht schon von den berühmt-berüchtigten Helikopter-Müttern gehört, welche ihre Kiddies überfürsorglich in Watte packen, "fördern" bis zum geht nicht mehr.

Worte wie "Überbehütung" und "Überfürsorglichkeit" treffen es ganz gut, welch negativen Lebensumständen die Kinder ausgesetzt sind.

Nur: Wie sollen sie so Eigenverantwortung, Selbstbewusstsein, Problemlösungen erlernen, wenn ihnen alles abgenommen wird?

Diese Kiddies haben keine äußeren und inneren Freiräume.

Bevor ich zu der Bachblüte "Beech" komme (obwohl wir eigentlich schon mitten im Thema sind), hier eines meiner Lieblingsgedichte von Khalil Gibran:

Eure Kinder

Eure Kinder sind nicht eure Kinder.

Sie sind die Söhne und die Töchter der Sehnsucht

des Lebens nach sich selber.

Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,

Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.

Ihr dürft ihnen eure Liebe geben,

aber nicht eure Gedanken,

Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.

Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben,

aber nicht ihren Seelen,

Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen,

das ihr nicht besuchen könnt,

nicht einmal in euren Träumen.

Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein,

aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.

Denn das Leben läuft nicht rückwärts

noch verweilt es im Gestern.

Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder

als lebende Pfeile ausgeschickt werden.

Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit,

und er spannt euch mit seiner Macht,

damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.

Laßt eure Bogen von er Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein;

Denn so wie er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist.

Khalil Gibran

(* 06.01.1883, † 10.04.1931)

Die Buche ist im Sommer ein schattenspendender Baum. Unter ihm ist gut rasten. Man kann es dort gut aushalten.

Und doch wächst und gedeiht unter ihm so gut wie nichts.

Beech-Menschen sind Menschen, welche stets und gerne Aufgaben übernehmen.

Ich hatte einen Mitarbeiter, welcher mit Inbrunst Aufgaben an sich zog und stets sagte: "Es soll ja was werden".

So hat er getickt - obwohl es oft genug nichts geworden ist. Aber die Beech-Leute sind ungeheuer von sich und ihren Fähigkeiten überzeugt. Arroganz kommt einem manchmal auch in den Sinn.

Neben Beech-Menschen ist es sehr schwer zu leben - und zu wachsen.

Sie haben das Potential, einen soweit zu bringen, dass man an sich selbst (ver-)zweifelt.

Beech-Menschen sind schlechte Teamplayer und es ist nicht ratsam, ihnen ein Team anzuvertrauen.

Lerne, dass andere Menschen auch ihre Qualitäten haben - und akzeptiere ihr Anderssein.

Wenn man über eine Aufgabenstellung spricht, findet man vielleicht eine noch bessere Lösung, als wenn jeder sein Süppchen kocht.